Malaysia und Singapur im Überblick

Malaysia war unser Sprungbrett nach Südostasien. Von hier aus jetteten wir nach Indonesien und später weiter in den Norden. Obwohl unsere Volunteering-Zeit bei Biji-biji den Aufenthalt im Land Malaysia dominierte, machten wir ein paar andere, nennenswerte Zwischenstationen, denen mit diesem (hoffentlich) kurzen Artikel Genüge getan werden soll.

Kuala Lumpur

Sentral Market

Unser erster Stopp in Malaysia war in Kuala Lumpur am Sentral Market. Das Areal rund um die alte Markthalle, in der alle denkbaren Touristen-Souvenirs dargeboten werden, ist von schlecht in Stand gehaltenen, zu oft neu gemalerten, typisch holländischen Bauten geprägt. Des Weiteren sind hier die auffälligen, großflächigen Graffities sehr besonders. Sie zieren zahlreiche Häuserwände wie Mauern entlang des Flusses und haben nicht immer subversiven Charakter, sondern sind teils auch geschmackvoll mit den jeweiligen Hausbesitzern abgesprochen.

Batu Caves

Batu Caves ist ein Ensemble großer Höhlen, die allesamt hochgradig erschlossen und teils für Besucher ausgebaut sind. Die Haupthöhle ist als Tempel geweiht und entsprechend mit Treppen, Altaren und riesigen, güldenen Figuren ausgestattet, deren genaue Bedeutung mir leider bis heute unbekannt geblieben ist. Höhepunkt der Besichtigung ist das Erreichen des Höhlenzentrums, wo eine Krater-förmige Öffnung den Weg für das Sonnenlicht freigibt.

Melakka

Wie bei keiner anderen Stadt ist das Gesicht Melakkas durch den Kolonialismus geformt worden. Der Hafen der Stadt galt lange als strategischer Anlaufpunkt zwischen Indien (Gewürzhandel) und China (Teehandel). So war Melakka Jahrhunderte lang Spielball wechselnder Weltmächte. Zunächst dominiert von Portugal, dann in der Hand Hollands, anschließend beeinflusst von den Briten, im 20. Jahrhundert dann von Japan und China… Das gebeutelte Fleckchen Erde hat auf diese Weise spannende Hinterlassenschaften vorzuweisen. Einen historischen Rundumblick gewannen wir hierzu im fantastischen Museum des alten Stadthuys. Anschließend zogen wir Cendol-Eis-essend (das Eis besteht aus Gelee, Kokosmilch und Zuckerrohrsirup) durch die rot getünchten Straßen und erkundeten Architektur und Stadtbild.

Penang / Georgetown

Überblick

Penang ist neben Melakka eine von Malaysias Haupt-Touristen-Destinationen und gilt als Stadt der schönen Künste. Viele Reisende, denen wir vorab unterwegs begegnet waren, hatten uns einen Abstecher hierhin empfohlen und unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Penang wartet auf mit einer Fülle mitunter gut versteckter Straßenkunst, derer man sich schwer sattsehen kann und die zu entdecken man einige Zeit benötigt. Darüber hinaus versprüht die Stadt trotz vieler westlicher Touristen einen einladenden Charme. Überall locken Restaurants, Bars und gemütliche Café-Häuser. Wir mochten es hier und beschlossen daher, für Michaelas Geburtstag zu bleiben.

Michaelas Geburtstag

Vier herausragende Termine liegen mehr zufällig als geplant recht ausgewogen über unsere Reisezeit verteilt: Zuerst Michaelas Geburtstag, dann mein Geburtstag, schließlich Weihnachten und last but not least Neujahr. Michaelas Geburtstag war der frühste dieser Tage und so suchten wir uns zu diesem Anlass erstmals ein (für unser Empfinden) gehobenes Hotel zur Übernachtung. Im Chulia Mansion kampierten wir gleich drei Nächte und genossen besondere Dienstleistungen an unserer Person: Erstklassiges, sauberes Zimmer nach westlichem Standard, privates Badezimmer, kostenloser Wäscheservice, kostenlose Getränke in der Roof-Top-Bar, inbegriffener, internationaler Brunch, Ganztätig kostenlos Eiscreme, Kekse, Kaffee, Tee, Trinkwasser und mehr… Dass anlässlich Michaelas Ehrentages auch der entsprechende Geburtstagskuchen nicht fehlen durfte, versteht sich von selbst. Den Geburtstagsstrauß ließ ich bei einem Blumenhändler binden, der sonst Kränze und Ketten für die Besucher eines Hindu-Tempels flechtet: Als ich ihm meine Blumen-Zusammenstellung zeigte, meine Vorstellungen erklärte und ihn fragte, was er davon hielte, meinte er dezent kritisch: „I’d call it rather abstract!“, aber Geschmäcker sind eben verschieden und ich war mir meiner Sache sicher! :)

Langkawi Islands

In Sumatra hatte sich der Wunsch nach einem Aufenthalt auf einer tropischen Insel festgesetzt. Wärmstens wurden uns die Mentawai-Inseln empfohlen. Unberührter, tiefer Regenwald mit Urvölkern, traumhafte Strände mit den perfekten Wellen zum Surfen. Doch straffer Zeitplan und die hohen Kosten der Überfahrt ließen uns einen Rückzieher machen. Auf der Durchreise an der Westküste Malaysias hörten wir so vorbelastet von Langkawi und machten uns mit großen Hoffnungen dorthin auf den Weg. Es war toll, aber nicht was wir uns gewünscht hatten. Zu allem Übel war leider auch das Wetter nicht auf unserer Seite. Zum einen ist zumindest die Hauptinsel touristisch derart erschlossen, dass man sie durchaus als „Mallorca Malaysias“ bezeichnet könnte (Wenn man nicht gerade nach wilden Parties auf er Suche ist, verderben derartige Massen an Westlern eher das Bild als sie der Erfahrung zutun…). Zum anderen war zu diesem Zeitpunkt immer noch Brandrodungs-Saison in Indonesien und der Wind blies so ungünstig, dass all der Dunst bis hoch in den Norden Malaysias getragen wurde. Als wir schließlich nach vier Tagen von dort wegfliegen wollten, war die Sicht derart eingeschränkt, dass mangels Pilotenleitsystem sämtliche Maschinen gecancelt werden mussten und wir einen ganzen Tag am Flughafen festsaßen.

Singapur

Singapur – Strenggenommen ein eigener Staat und somit nicht zu Malaysia gehörig – sahen wir nur im Schnelldurchlauf an einem einzigen Tag. Dennoch sind viele Eindrücke hängen geblieben von dieser bombastischen, fanatisch sauberen Stadt. Ein englisches Sprichwort besagt: „Singapore is a fine city“. Fine hat die Bedeutung schön, aber auch Geldstrafe. So verwundert es nicht, dass wer beispielsweise in der Metro sein Sandwich auspackt, im Bus an der Flasche Wasser nippt oder gar auf der Straße seine aufgerauchte Kippe ausdrückt, mit einer horrend hohen Summe Bußgeld zu rechnen hat.

Der Marina Bay Singapurs findet in Südostasien nur schwer Seinesgleichen. Beeindruckende Wolkenkratzer reihen sich dicht an dicht und sehen dazu noch respektabel aus, werden geschmackvoll durch umliegende Parks oder Seeanlagen in Szene gesetzt. Der Botanische Garten (Gardens by the Bay) mit seinen groß dimensionierten Gewächshäusern und filigran bepflanzten, viele dutzend Metern hohen Stahlgerüstbäumen bildet hierzu einen gelungenen Kontrapunkt und muss sich nicht vor so viel Urbanität verstecken. Ganz im Gegenteil!

Schlusswort

Von allen Ländern Südostasiens kommt Malaysia Deutschland wohl am nächsten. Es ist industriell hochentwickelt und sehr fortschrittlich. Die prägendste Erfahrung unserer Zeit hier ist und bleibt die anfängliche Work-Away-Erfahrung bei Biji-biji in Kuala Lumpur. Darüber hinaus bleibt vor allem die bislang unübertroffene malaysische Fusion-Küche in Erinnerung. Gesehen haben wir nur Orte an der Westküste. Malaysia hat viel zu bieten, viel mehr als wir uns während unseres Aufenthalts ansehen durften…

2 thoughts on “Malaysia und Singapur im Überblick

  1. Schnell noch nachträglich herzliche Glückwünsche zum Burti, liebe Michaela!

    Meine detailierten Geburtstagsgrüße findest Du hier:

    https://www.dropbox.com/sh/o7gdpp8izy175mm/AACqwmnUdL5kt6n363iRVIO-a?dl=0

    Das Bild im beleuchteten Pool mit den Gläsern hat mir noch einmal schön verdeutlicht, WAS GENAU ihr unter “einfachem Reisen”, “Kontakt mit Locals”, “hiesige Verhältnisse kennenlernen” usw. versteht und auf welchem Fuße ihr Euch überhaupt dort bewegt!

    Sehr nachdenkliche Grüße
    Euer Kapitän Jorgos

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