Trecking in Myanmar: Von Kalaw zum Inlesee

Ein Höhepunkt unseres Aufenthalts war zweifelsohne unsere dreitägige Wanderung von Kalaw an den Inlesee. Das Trecking in Myanmar führte uns durch üppiges Grün, vorbei an scharf schießendem Militär, Teebauern, entlegenen Volksstämmen und noch einigem mehr…
Birma, Burma, Myanmar
Wie auch immer man das Land nun bezeichnen möge – im letzten verbliebenen Reise-Monat zog es uns dorthin. Von vielen Reisenden hatten wir einen Abstecher wärmstens ans Herz gelegt bekommen. Die Dinge im Land wandeln sich rapide, die Neuzeit ist eingeläutet. Doch ist das Einstige noch durchaus fass- und erlebbar. Die Birmanen sind so höflich wie hilfsbereit. An weniger bereisten Orten begegnet man noch Einwohnern, die unser Interesse in mindestens gleichem Maße erwidern und es kaum fassen können, Menschen zu treffen, die von so fern hergereist sind…
Die Wandertour – Startschuss in Kalaw
Nach einer ruckeligen, kurvigen Bus-Fahrt mit sich übergebenden Mitfahrern waren wir froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und zogen nach gediegener Teepause durch die Gassen, ehe es ins reservierte Hotel am nahen Bahnhof ging.
Abends machten wir beim örtlichen Touren-Anbieter namens „Uncle Sam“ für den Folgetag das Trecking klar, wobei es ähnlich wie bereits in Thailand laut kläffenden, halbwilden Hunden auszuweichen galt. Wir hatten die Möglichkeit, uns einer bereits bestehenden kleinen Hiking-Truppe anzuschließen.
Am nächsten Morgen ging es los – nach Frühstück im Freien. Wir spürten am eigenen Leib, dass das kleine Städtchen Kalaw aufgrund seiner hohen Lage vergleichsweise kalt ist. Die ersten Sonnenstrahlen ließen allmählich den angefrorenen Tau schmelzen, was einen ganz eigentümlichen Charme erzeugte.
Wir machten uns also auf: bei Raureif und leichtem Frost, ausgerüstet mit Rucksack, Klopapier und Trinkwasser; in unserer fünfköpfigen Truppe + Fremdenführer: Das junge französische Ehepaar Olivier und Delphine, die Belgierin Jennifer, der ortskundige Joline sowie sein Azubi San.
Was Joline dann aber doch nicht wusste: In dem Gelände, das wir bewandern wollten, fand just am Tag unserer Abreise eine Militärübung statt, in die wir unlängst hineingerieten. Anfangs gingen wir angesichts der Geräusche von einer Treibjagd aus und liefen weiter. Aufgebrachte Männer in Uniformen und Lunchpakete vorbeibringende Ehefrauen bewegten uns schließlich dazu, umzukehren und einen Umweg in Kauf zu nehmen. Den “Startschuss” unseres Hikes hatten wir uns anders vorgestellt, aber alles nahm eine gute Wendung…
Trecking in Myanmar: Grundstimmung und Ablauf
Unser Guide Joline hatte ein ausgezeichnetes Englisch und kannte nicht nur den Weg, sondern auch die meisten Menschen und Pflanzen, sodass sich die Tour schon früh als echter Glücksgriff herausstellte. Zudem hatten alle Teilnehmer etwa das gleiche Alter und verstanden sich prächtig: Wir bildeten also eine angenehm homogene Gruppe.
Im Laufe von drei Tagen passierten wir im Shan-Staat verschiedenste Gegenden und begegneten so den Volksstämmen Palau, Paoj und Tantu. Wir hielten ein Schwätzchen mit dem Dorfältesten U Mong Me, der uns zu selbst hergestelltem Tee und frischen Zigarren zu sich ins Wohnzimmer einlud.
Neben Tee und Tabak versäumte es unser fantastischer Guide nicht, uns diverses andere Kraut zu zeigen und zu erklären. Er ließ nicht locker, ehe wir es errochen, ertastet oder gekostet hatten. Zu dem Erwandertem bzw. Kennen-Gelerntem zählten: Menthol-Bäume, Marrows (Eierkürbisse), Tigerbalm, Chilli, Karotten, Curcuma, Ingwer, Erdbeeren, Tomaten sowie abgeerntete Getreide- und Reisfelder; und eine Pflanze, aus deren Stängeln man Seifenblasen pusten kann.
Wir beobachteten eine alte Frau am Webstuhl, waren zu Gast auf einer Hochzeit, schliefen jede Nacht bei Einheimischen und genossen frisches, bombastisch gutes Essen… Wir hatten großes Glück! Diese Tour können wir wärmstens weiterempfehlen.
Tourenanbieter vor Ort
Viele Anbieter vor Ort veranstalten Mehrtageswanderungen. Meist zu günstigen, angemessenen Preisen.
So oder so ähnlich sind die Trecking-Touren aufgebaut (im Netz gefunden und hier nur im Original widergegeben):
3 DAYS / 2 NIGHTS FROM KALAW TO INLE LAKE
KALAW – SHABIN – KHAUNG DINE – INLE LAKE
Klingt fantastisch! Schreibt ihr denn jetzt von daheim weiter?
Das ruft wieder das Fernweh hervor :-)
Hört sich wirklich gut an. Bitte mehr!!
LG
So so, “frische Zigarren” raucht der Herr inzwischen…. und schnuppert an “diversem Kraut”!!! Junge, mir stehen die Haare zu Berge!!! Außerdem: warum soll den die Gruppe ausgerechnet “so schön homogen” sein? Willst Du damit etwa sagen, ich hätte nicht mitgehen dürfen…??? fragt sich
Dein Kapitän Jorgos